JPS

Legende in Schwarz/Gold

Zigaretten
14.11.2023

Ganze Rennställe waren damals untrennbar mit einem Markenbild verbunden. Ganz besonders Lotus.
Lotus

Der britische Tabakunternehmer John Player legte im Jahr 1877 in Nottingham, UK den Grundstein für die erfolgreiche Marke „John Player Special“ (damals John Player & Sons). Womit damals, als noch Pferdefuhrwerke das Straßenbild dominierten, keiner rechnen konnte: dass das JPS-Design eines Autos der höchsten Rennklasse ein bis heute wirkender Popkultur-Klassiker werden sollte. 

Gemeinsames Wachstum zum Kult

Denn viele Jahrzehnte war John Player mit seinen Tabakprodukten durchschnittlich erfolgreich. Erst mit dem Launch der „John Player Special Black“ in den späten 70er Jahren wurde die Marke auch europaweit zum Erfolg. Damals wurde zusätzlich die legendäre, schwarze 50-Stück-Dose gelauncht – kein anderer Hersteller hatte ein ähnliches Produkt zu bieten. Der wirkliche Goldgriff, im wahrsten Sinn des Wortes, war jedoch die Rolle von John Player Special als Hauptsponsor des britischen Lotus Formel 1 Teams von 1972 bis 1986. Nun passte alles zusammen: rasanter Rennsport, hoch talentierte und charismatische Fahrer und vor allem ein ultracooles Design der Autos. Schwarz mit Gold war und ist immer noch eine höchst unübliche Farbgebung im Rennsport. JPS wurde also vor allem durch die Verbindung zum Motorsport rasant zur internationalen Kultmarke. 

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Gründer Colin Chapman war nicht nur stolz auf seine Autos, sondern auch auf seinen Hauptsponsor. Wie könnte man das besser demonstrieren als mit einem passend lackierten Privatflugzeug?

Überflieger in den 1970ern

Emmerson Fittipaldi (1972) und Mario Andretti (1978) schließlich krönten diese perfekte Partnerschaft mit ihren WM-Titeln, hinzu kamen drei Weltmeistertitel in der Konstrukteurs-WM (1972, 1973 und 1978). Zudem sorgten die späteren F1-Legenden Nigel Mansell und der junge Ayrton Senna im schwarz-goldenen JPS-Lotus für Furore in der Formel 1 der frühen 1980er.

Sonderstatus in Österreich

Kein geringerer als Jochen Rindt, der damals berühmteste österreichische Rennfahrer, trug maßgeblich zu dem Erfolg der Marke JPS in Österreich bei – die JPS Black ist auch heute noch die ungeschlagene Nummer 1 des JPS Portfolios in Österreich. Eine außergewöhnliche Marke, mit einer untypischen Geschichte. Denn in Österreich werden üblicherweise vorwiegend American Blend Mischungen (mit höherem Anteil an Burley- sowie Oriental-Tabaken) bevorzugt, die JPS Black hingegen verwendet eine Virginia Blend-Mischung – normalerweise der bevorzugte Geschmack in Großbritannien. Aber die legendäre Parterschaft in der Formel 1 vor knapp 50 Jahren wirkt immer noch nach, die JPS Fan Community zählt bis heute zahlreiche Markenliebhaber. 

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Zigaretten, Cognac und ein Herrenmagazin publikumswirksam am Rennauto beworben – vor Jahren völlig normal, heute undenkbar.  

Das nächste Jahrtausend

Heute wirkt es unglaublich, dass Rennsportler völlig unbekümmert geraucht haben und ihre Teams von Zigarettenmarken gesponsort wurden. Die Entwicklungen über die Jahrzehnte wurden aber von JPS keineswegs nostalgisch verschlafen: um auch weiterhin am Zahn der Zeit zu bleiben, wurde im Jahr 2009 die JPS Pink am österreichischen Markt gelauncht. Zahlreiche weitere innovative Produktfeatures, die im Laufe der Zeit die JPS Range bereichert haben, sowie stetige Modernisierung der Marke, bilden heute in Österreich ein Portfolio von 13 Produkten, die sich hinsichtlich Tabakmischung, Packungseinheit und Format voneinander unterscheiden und so wie vor vielen Jahrzehnten immer noch die Pole Position halten. Zwar nicht mehr auf der Rennstrecke, aber dafür  bei vielen stilbewussten Tabakgenießern. Markus Höller