Legaler rauchbarer Hanf: Was ist drin?
CBD und andere legale Cannabinoide in rauchbaren Hanfblüten: Wirkstoffe, Wirkung und Rechtslage.

Was ist rauchbarer CBD-Hanf?
Rauchbarer Hanf bezeichnet Hanfblüten, die speziell aufgrund ihres Gehalts an Cannabidiol (CBD) und weiteren legalen Cannabinoiden konsumiert werden. CBD ist eines von über 100 Cannabinoiden, die natürlicherweise in der Hanfpflanze (Cannabis sativa L.) vorkommen. Im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol (THC), dem psychoaktiven Wirkstoff in Cannabis, hat CBD keine berauschende Wirkung und ist daher in vielen Ländern, einschließlich Österreich, legal erhältlich.
Wirkungsweise von CBD
Cannabidiol wirkt auf das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS), das eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse wie Schlaf, Appetit, Schmerzempfinden und Immunantwort spielt. CBD bindet nicht direkt an die CB1- und CB2-Rezeptoren des ECS, sondern beeinflusst deren Aktivität indirekt. Wissenschaftliche Studien bestätigen eine potenziell entspannende, angstlösende und entzündungshemmende Wirkung von CBD.
Beim Rauchen von CBD-Hanf tritt die Wirkung innerhalb weniger Minuten ein, da der Wirkstoff über die Lunge rasch ins Blut gelangt. Konsumenten berichten häufig von einem beruhigenden Effekt, einer gesteigerten Entspannung und einer möglichen Schmerzlinderung. Diese Erfahrungsberichte decken sich mit vorläufigen wissenschaftlichen Untersuchungen, wenngleich umfassende klinische Langzeitstudien noch ausstehen.
Weitere legale Cannabinoide und ihre Wirkung
Neben CBD enthalten rauchbare Hanfblüten oft weitere legale Cannabinoide, die ebenfalls gesundheitliche Effekte aufweisen können:
- Cannabigerol (CBG): Gilt als Vorstufe vieler anderer Cannabinoide und wird aktuell auf seine potenziell entzündungshemmenden, antibakteriellen und neuroprotektiven Wirkungen untersucht. Erste Studien deuten darauf hin, dass CBG bei Verdauungsproblemen, Entzündungen und neurodegenerativen Erkrankungen positive Effekte haben könnte.
- Cannabinol (CBN): Entsteht als Abbauprodukt von THC und besitzt eine mild beruhigende Wirkung. Es wird erforscht für seinen möglichen Nutzen bei Schlafproblemen und als mildes Beruhigungsmittel.
- Cannabichromen (CBC): Zeigt potenzielle entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte. Erste Forschungen legen nahe, dass CBC positive Wirkungen bei Hautproblemen und Gelenkentzündungen haben könnte.
Diese Cannabinoide wirken oft synergistisch, was bedeutet, dass sie zusammen möglicherweise stärkere oder ergänzende Effekte haben, ein Phänomen, das als „Entourage-Effekt“ bekannt ist.
Risiken und Nebenwirkungen
Das Rauchen jeglicher Substanzen birgt inhärente Gesundheitsrisiken, wie Atemwegsreizungen und potenziell schädliche Auswirkungen auf die Lunge durch die Verbrennung von pflanzlichem Material. Eine risikoärmere Alternative ist die Verdampfung (Vaporisation), bei der CBD-Hanf auf eine kontrollierte Temperatur erhitzt wird, um die Wirkstoffe ohne Verbrennung freizusetzen.
Zu den bekannten möglichen Nebenwirkungen von CBD gehören Mundtrockenheit, Schwindel, Benommenheit oder Wechselwirkungen mit Medikamenten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird CBD jedoch generell als sicher und gut verträglich eingestuft.
Gesetzliche Rahmenbedingungen in Österreich
In Österreich ist der Verkauf und Besitz von Hanfprodukten erlaubt, solange der THC-Gehalt unter 0,3 % bleibt. Produkte mit einem höheren THC-Gehalt fallen unter das Suchtmittelgesetz und sind illegal. Diese Grenze wurde eingeführt, um sicherzustellen, dass die verkauften Hanfprodukte keine berauschende Wirkung entfalten.
Im Januar 2025 entschied der österreichische Verwaltungsgerichtshof, dass getrocknete Hanfblüten mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,3 % nicht als Suchtmittel, sondern als Tabakersatzprodukt zu behandeln sind. Diese Entscheidung hat zur Folge, dass CBD-Hanfblüten nur in lizenzierten Tabaktrafiken verkauft werden dürfen und der Tabaksteuer unterliegen. Damit wurde Klarheit über den rechtlichen Status geschaffen, nachdem es zuvor Unsicherheiten bezüglich der Einstufung von rauchbarem CBD-Hanf gegeben hatte.
Wichtig ist, dass Anbieter und Konsumenten von CBD-Produkten stets darauf achten, dass die gesetzlichen Vorgaben strikt eingehalten werden. Diese werden von der AGES streng kontrolliert.