Studie zu E-Zigaretten inhaltlich falsch
Einem kalifornischen Professor für Tabakkontrolle geht die griffige und medienwirksame Aussage schon lange vor der Wahrheit.


Prof. Stanton Glantz von der University of California San Francisco (UCSF) gehörte vor vielen Jahren zu den Aufdeckern der beschwichtigenden PR-Praxis der Tabakkonzerne. In letzter Zeit wurde er jedoch zu einem Kreuzritter, der seine Attacken auch auf andere Bereiche ausweitet. Seine Studie an lediglich 38 Patienten, laut der Dampfen die Herzinfarkt-Wahrscheinlichkeit stark erhöht, wird international gerne zitiert.
Daten zurechtgebogen
Nun forderte sein Kollege Brad Rodu von der University of Louisville von Glantz, seine Studie zurückzuziehen: Rodu habe beim Sichten der Daten festgestellt, dass die als Beweis angeführten Patienten ihren Infarkt durchschnittlich zehn Jahre VOR dem Umstieg von Zigaretten auf E-Zigaretten erlitten hatten – was das Dampfen als Infarktursache schlichtweg ausschließt. Die ganze Studie widerspreche jeglichen wissenschaftlichen Standards.
Dies dürfte auch Glantz’ Arbeitsweise tun: In Tweets empfiehlt er das Weiterrauchen, weil Dampfen so gesundheitsschädlich sei – obwohl seine eigenen Daten etwas anderes zeigen. Seine Uni, die UCSF, hat aktuell traurige Berühmtheit als Treffpunkt für Verschwörungstheoretiker und Fake News-Produzenten erlangt und ist selbst unter Tabakgegnern schlecht beleumundet.