Weltmarke im Höhenflug
Obwohl der Adler im Logo erst knapp 30 Jahre nach der Markteinführung etabliert wurde, war die Weltmarke Winston immer schon ein echter Überflieger. Was trotz aller Kontinuität nicht heißen soll, dass es nicht dort und da mal überraschende Kapitel in der Markengeschichte gab...

Winston-Salem in North Carolina ist aus der Tabakgeschichte nicht wegzudenken. Hier startete ein gewisser R.J. Reynolds 1875 sein eigenes Tabakbusiness, aus dem im Laufe der Jahrzehnte legendäre Marken wie Camel hervorgingen. Relativ spät in der Firmengeschichte, nämlich erst 1954, wurde dann als Hommage an die Heimatstadt des Firmengründers die Marke Winston ins Leben gerufen. Und etablierte sich schnell als eine der beliebtesten Zigaretten in den USA, vor allem, weil sie als erste Marke das Produkt Filterzigarette populär machte.
Super-Slogan
Das war nicht nur der Qualität geschuldet, sondern vor allem auch einem legendären Werbekonzept. Mit dem einfachen wie genialen Slogan „Winston tastes good like a cigarette should!“ eroberte man die Herzen der Genussraucher, und so kam es, dass Winston von 1966 bis 1972 die weltweit meistverkaufte Zigarette war – erst dann abgelöst von Marlboro. Auch heute noch ist Winston eine der internationalen Top-Marken: seit 2007 hält man global den zweiten Platz. Übrigens auch in Österreich, wo Winston seit 1956 fixer Bestandteil des Sortiments in den Trafiken ist.

Ein echter Renner
In den 1970er Jahren schließlich entschied man sich für ein Sponsoring der besonderen Art: die Partnerschaft mit der amerikanischen NASCAR-Rennserie. Von 1972 bis 2003 bestand die Rennserie unter dem Namen „The Winston Cup“ als eine der populärsten und erfolgreichsten Rennserien. Dabei ließ man sich nicht lumpen: 1985 führte Winston ein neues Prämienprogramm ein, die Winston Million. Von 1985 bis 1997 erhielt jeder Fahrer, der drei der vier prestigeträchtigsten Rennen der Serie gewann, eine Million Dollar. Legenden wie Dale Earnhard Sr. und Dale Earnhard Jr., Richard Petty oder Jeff Gordon profitierten von der Popularität – erst die aufkommenden Werbeverbote machten einen (namentlichen) Rückzug aus dem Rennzirkus nötig. Selbiges gilt für den Dragster-Sport, wo Winston als Sponsor seit 1975 tonangebend war.
Aber auch abseits der Rundkurse war man umtriebig. 1955 zum Beispiel sponserte Winston erstmals große Fernsehshows und nutzte so das neue Massenmedium zur Markenverbreitung. Das gab es später so ähnlich nochmal, wenn auch kurios: So kam es 1972 zu einer eher ungewöhnlichen Werbepartnerschaft, als Kampfsportikone Bruce Lee für seinen Film „Way of the Dragon“ noch Sponsoren suchte, da das Budget hoffnungslos überzogen war. Wiewohl selbst Nichtraucher, kam ihm die finanzielle Hilfe von Winston ganz recht…und die eigentliche Werbearbeit überließ er seinem Filmpartner Bolo Yeung.

Überflieger
Am sehr konstanten Markenbild wurde wegen des anhaltenden Erfolges daher kaum etwas geändert – außer im Jahr 1982: da kam nämlich der bis heute prägende Adler ins Markenbild dazu. Nach einigen Evolutionen fand er dann 2017 sein bis heute beibehaltenes Design.
Am erstaunlichsten ist aber in der über 70jährigen Geschichte von Winston, dass die Zigaretten trotz des vorwiegend in den USA stattfindenden Engagements (u.a. dem in Europa kaum verfolgten NASCAR) auch international so erfolgreich waren und sind. Das lässt sich eigentlich nur damit erklären, dass eine Zigarette von Winston einfach gut schmeckt – „like a cigarette should“ eben.