Der Rückblick auf das Tabakjahr 2022

Statistik
21.03.2023

 
Wie entwickelten sich Produktgruppen, Trafikvergabe, Steuerleistung und Spanne im Vorjahr? Die Jahreszahlen der MVG sind da.
Wie teilen sich die einzelnen Segmente den Markt der Monopolprodukte auf?

Mit 31. Dezember 2022 belief sich die Zahl der österreichischen Trafiken auf 4.845; davon 2.240 Tabakfachgeschäfte und 2.605 Tabakverkaufsstellen. Letztere verzeichnen gegenüber 2021 ein Minus von 5,2 Prozent. Den größten prozentuellen Rückgang gibt es mit zwölf Tabakverkaufsstellen in Vorarlberg (- 8,1 %), den größten zahlenmäßigen mit 41 Geschäften in Niederösterreich.
Die Zahl der Tabakfachgeschäfte hat um 33 oder 1,5 Prozent abgenommen – mit 18 entfiel mehr als die Hälfte auf Wien. Hannes Hofer kommentiert diesen Wert: „Der Rückgang in Wien ist nicht so dramatisch, weil es in Wien noch sehr viele kleine Fachgeschäfte gibt.“

Vergabe von Trafiken

Im Vorjahr wurden von der Monopolverwaltung 231 Trafiken ausgeschrieben, davon 117 Fachgeschäfte und 114 Verkaufsstellen. Die meisten Fachgeschäfte wurden in Wien (26), die meisten Verkaufsstellen in Oberösterreich (35) neu besetzt. Insgesamt repräsentiert das Volumen der vergebenen Konzessionen einen Wert von unglaublichen 5,1 Mrd. Euro, wovon alleine 4,96 Mrd. auf die Fachgeschäfte entfallen. Diese Zahl ergibt sich aus den Tabak- und Nebenartikelumsätzen, multipliziert mit den Jahren des Vergabezeitraums (max. 47).

Der durchschnittliche Finanzaufwand für die Übernahme eines Tabakfachgeschäfts liegt bei 129.000 Euro,

Der Tabakmarkt 2022

Die Entwicklung des Inlandsabsatzes von Zigaretten seit 2015

Insgesamt brachte das Vorjahr einen Brutto-Tabakwarenumsatz von 3,645 Mrd. Euro, um 2,2 Prozent oder 77 Millionen Euro mehr als im Jahr davor. Regional betrachtet zeigt sich auch hier ein uneinheitliches Bild: Die größten Profiteure mit Umsatzentwicklungen zwischen 6,6 und 10,5 Prozent finden sich in den drei westlichsten Bundesländern, ein Minus zwischen 1,1 und 2,7 Prozent ist hingegen im Burgenland, der Steiermark und in Kärnten zu verzeichnen. Das stellt einen Rebound-Effekt dar, standen doch während der Pandemie die Vorzeichen genau anders herum.

Die Einkünfte des Finanzministers aus der Tabaksteuer sind gegenüber 2021 um 5 Millionen auf 2,078 Mrd. Euro gestiegen, dazu kommen weitere 608 Mio. aus der Umsatzsteuer.

Entwicklung nach Produktgruppen

Zahlen und Fakten zu den Alternativprodukten zur Zigarette

Im Vorjahr wurden mit 11,721 Mrd. Zigaretten knapp 400 Mio. Stück oder um 3,2 Prozent weniger verkauft als 2021. Auch dies dürfte ein Rebound-Effekt der Pandemie sein: 2020 waren die Mengen um 4,2 Prozent gestiegen, 2021 um 0,9 Prozent gesunken – insgesamt steht die Verkaufsmenge der Zigaretten also auf dem Niveau von 2019.

Noch machen die Zigaretten 88,4 Prozent der gesamten Monopolwaren aus. Tabak zum Erhitzen hat mit rund 5 Prozent mittlerweile den Feinschnitt (4,5 %) überholt, Cigarren und sonstige Tabake sorgen für den (im Durchschnitt kleinen) Rest.

Die Next-Generation-Products sind dafür im Steigen begriffen: Tabak zum Erhitzen darf sich über ein Wachstum von 116,6 Prozent und einen Marktanteil
von rund fünf Prozent sowie Umsätze von rund 170 Mio. Euro freuen. Die E-Zigaretten erwirtschafteten einen geschätzten Umsatz von 35 Mio. Euro und werden als Folge des Einweg-Booms heuer bei 50 Mio. erwartet. Die Nikotinpouches bringen rund 90 Mio. an geschätztem Umsatz und kommen so auf einen Marktanteil von 2,5 Prozent.

Die Entwicklung der Spanne

Die Handelsspanne für Tabakfachgeschäfte hat um 18 auf 395 Mio. Euro zugelegt und beträgt im bundesweiten Trafik-Durchschnitt 176.518 Euro. Das entspricht gegenüber 2021 einem Plus von 4,8 Prozent – doch die Inflation lag im Vorjahr bei 8,6 Prozent.

Den vollständigen Artikel können Sie ab 24. März in der druckfrischen Printausgabe der Trafikantenzeitung nachlesen.