Interview

Doppelconference mit den Spitzen von JTI Austria

Interview
14.11.2022

 
Neben Fragen zur Person des neuen JTI-Austria-Chefs dreht sich das Gespräch auch um neue Produkte, die Tabaksteuer und längerfristige Ziele der Nummer 2 auf dem heimischen Tabakmarkt.
Ralf-Wolfgang Lothert und Ross Hennessy, JTI Austria

Herr Hennessy, Sie sind seit Juni dieses Jahres Landesgeschäftsführer von JTI Austria. Können Sie ein bisschen von sich erzählen?
HENNESSY: Ich bin Ire, in Dublin geboren und 41 Jahre alt. Ich habe eine Frau und zwei Kinder mit sechs und acht Jahren und bin normalerweise zwei Wochen in Österreich, dann drei bis vier Tage bei der Familie. 

Seit 19 Jahren arbeite ich für JTI mit Stationen in Irland, Genf, Taiwan und London. An meiner letzten Station war ich zuerst für das Marketing der Subsahara-Region verantwortlich und danach Sales Vice President UK mit 400 Mitarbeitern.

Herr Lothert, wenn ich richtig mitgezählt habe, ist Herr Hennessy Ihr dritter Landesgeschäftsführer. Was ändert sich da jeweils für Sie?
LOTHERT: Nein, er ist der Vierte. Abgesehen von unterschiedlichen Persönlichkeiten und Ansichten bringt so ein Wechsel jedes Mal neue Anstöße und Erfahrungen mit sich. In einem Markt wie Österreich kommen die General Manager üblicherweise aus anderen und da fast immer größeren Märkten. Und sie bringen natürlich ihre Erfahrungen aus ihren vorherigen Positionen mit zu uns.

Großbritannien ist dafür bekannt, dass neue rauchlose Produkte nicht nur von den Konsumenten angenommen, sondern auch von Wissenschaft und Politik anders gesehen werden. Geht damit ein entsprechend breites Angebot von JTI UK einher?
HENNESSY: In dieser Hinsicht ist UK einzigartig, weil wir dort wirklich das gesamte Programm anbieten. Das ist auch für die Verkaufsmannschaft eine Herausforderung, weil das Portfolio so breit wird. Und dieser Tage stellen wir mit Ploom X unseren Tabakerhitzer der nächsten Generation in UK vor.

In Österreich hat JTI Pouches und E-Zigaretten wieder vom Markt genommen, und seit dem Urmodell von Ploom gab es auch keinen Tabakerhitzer. Wird sich daran etwas ändern? 
LOTHERT: Wir sehen uns natürlich alle Produkte an und wollen den Konsumenten geben, was sie möchten. Aber es muss im Gesamtangebot auch Sinn für uns machen – manche Firmen werfen ziemlich wahllos Produkte auf den Markt. Auch wir haben diesen Fehler gemacht, werden den aber nicht wiederholen. Wir sehen uns jetzt mit mehr Vorbereitung an, welche Produkte sich zu welcher Zeit dafür eignen. 
HENNESSY: Wir denken nicht erst jetzt über unser Portfolio nach – das ist ein mehrjähriger Prozess, der laufend modifiziert wird. Mit der Neuaufstellung unseres traditionellen Angebots mit Fokus auf die drei Supermarken Winston, Camel und B&H haben wir nun die Hände dafür frei, uns Gedanken über eine Verbreiterung im Bereich der NGPs zu machen. 

Welche Größenordnung hatte die Verschlankung des Portfolios letztlich und mit welchen Folgen?
HENNESSY: Wir haben die Zahl unserer SKUs von vormals 87 auf aktuell 37 reduziert. 
LOTHERT: Wobei wir Marken ja nicht einfach aufgelassen, sondern erfolgreich migriert haben und auf die verbliebenen Produkte nun stärker fokussieren können. Das spiegelt sich in wachsenden Marktanteilen unserer wichtigsten Marken wider. Und beim Feinschnitt ist JTI jetzt die Nummer eins auf dem Markt – obwohl wir die Preise viel stärker als der Mitbewerb erhöht haben. 

Das vollständige Interview finden Sie ab 18. November in der druckfrischen Printversion der Trafikantenzeitung.