Die HBSC-Jugendstudie 2018

Studie
14.08.2019

 
Alle vier Jahre erhebt die WHO aktuelle Daten zu Gesundheit, Bewegungs- und Risikoverhalten von Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren – mit interessanten Trends.
Das Rauchen und der Alkoholkonsum nehmen unter Jugendlichen ab, dafür werden Übergewicht und Stress auch schon in jungen Jahren kritischer.

HBSC steht für Health Behaviour in School-aged Children. Die mit dem Europabüro der WHO in 46 Ländern durchgeführte Studie schafft eine einzigartige Datengrundlage zum Thema Kinder- und Jugendgesundheit und wird in Österreich seit vielen Jahren vom Gesundheitsressort finanziert und vom Bildungsressort unterstützt. International werden 11-, 13- und 15-jährige Schülerinnen und Schüler in die Studie miteinbezogen. In Österreich und einigen wenigen anderen Ländern sind seit dem Jahr 2010 auch 17-Jährige dabei. Insgesamt wurden in unserem Land 7.585 Schüler, davon 55,5 Prozent Mädchen, befragt.

Gesundheit allgemein

Grundsätzlich schätzen gut 90 Prozent der Schüler ihren Gesundheitszustand als gut bis ausgezeichnet ein. Gleichzeitig geben von 13,5 % (11-jährige Burschen) bis 24,1 % (17-jährige Mädchen) an, an einer chronischen Erkrankung oder Behinderung zu leiden – allerdings fallen bereits Allergien in diese Kategorie. Gewichtsmäßig liegen zwischen zwei Drittel (5. Schulstufe) und 75 % (11. Schulstufe) im Bereich des Normalgewichts, etwaiges Untergewicht bei 11-jährigen mit 14,2/18,9 % (Buben/Mädchen) wächst sich im Entwicklungsprozess aus. Während sich die Quote von Übergewicht oder Fettleibigkeit bei Mädchen zwischen 5. und 11. Schulstufe (11–15 Jahre) reduziert (von 14,2 auf 12,4 %) legen die Buben im gleichen Zeitraum fast ebenso linear zu (von 18,1 auf 20,7 %). 

Psychisches

Nach dem emotionalen Wohlbefinden befragt starten Buben und Mädchen mit elf Jahren fast gleichauf bei rund sechs von zehn möglichen Punkten. Bei den Mädchen ist ein dramatischer Einbruch ungefähr mit dem Beginn der Pubertät in Schulstufe sieben (13 Jahre) zu beobachten; dieser ist bei den Buben weniger stark ausgeprägt, deren emotionales Befinden wird aber trotzdem mit zunehmendem Alter kontinuierlich schlechter.
Ebenso nimmt das Gefühl der Belastung bzw. Überforderung in der Schule mit höherem Alter, aber auch seit 2010, kontinuierlich zu. Besonders drastisch ist der Anstieg bei den 17-Jährigen seit 2014: Wirkt sich hier die Zentralmatura so stark aus? Auch hier scheinen Mädchen mehr unter Stress zu leiden als die Buben.
71 Prozent der Schüler und Schülerinnen haben Normalgewicht. Beim Körperselbstbild halten sich jedoch bis zu 40 Prozent der Mädchen für zu dick und bis zu 25,8 Prozent der Buben für zu dünn.

Genussmittel

Hier wurde detailliert nach Zigaretten, Shisha, E-Zigarette sowie Alkohol gefragt. Die erstmals erfragten E-Zigaretten haben zwar 46 bzw. 34 Prozent der 17-Jährigen irgendwann einmal ausprobiert, in den letzten 30 Tagen konsumierten sie jedoch nur 9,7 (Buben) bzw. 7,3 Prozent (Mädchen). Bei der Shisha stehen gar 60 bzw. 50 Prozent „Ausprobierer“ nur noch 26 bzw. 17 Prozent Last-Month-Usern gegenüber. 
Die Nichtraucherquote ist besonders im längerfristigen Vergleich interessant: Sie steigt bei beiden Geschlechtern kontinuierlich an und liegt mittlerweile bei 80,8 Prozent der Buben und 77,3 Prozent der Mädchen. Umgekehrt betrachtet gab es unter den 15-Jährigen noch 2010 rund 40 Prozent Gelegenheits- oder tägliche Raucher und heute nur noch 18,5 Prozent. Unter den Siebentklässlern sank die Raucherquote in acht Jahren von fast 40 auf 25 Prozent.
Beim Alkohol gab es eine deutliche Reduktion jener Gruppe, die mindestens einmal pro Woche Bier, Wein oder andere Alkoholika konsumiert: Von 48,1 Prozent der Burschen im Jahr 2010 auf 33,5 Prozent vier Jahre später. Im gleichen Zeitraum sanken diese Werte bei den Mädchen von 33,5 auf 23,1 Prozent. Während aber die Burschen zwischen 2014 und 2018 eine weitere leichte Reduktion auf 32,4 Prozent verzeichneten legten die Mädchen auf 26,1 Prozent zu.

Cannabis

Für die Gruppe der 15- bis 17-Jährigen gab es zusätzliche Fragen nach dem Cannabis­konsum. Bei den Mädchen waren kaum Veränderungen im Konsumverhalten festzustellen; sie liegen zwischen 5,5 und 5,9 Prozent. Die Burschen haben von 8,9 Prozent im Jahr 2010 mit einem leichten Knick 2014 (7,3 %) aktuell auf 11,5 Prozent zugelegt – fast jeder Achte dreht sich also gelegentlich oder regelmäßig seinen Joint.

Den vollständigen Artikel können Sie ab 23. August in der druckfrischen Trafikantenzeitung nachlesen.