Regulatives

Deutschland vor Neubewertung der Nikotinpouches?

Deutschland
14.11.2022

 
Während Nikotinpouches in Österreich ein Trendprodukt sind ist es in Deutschland nicht möglich, sie legal in Geschäften zu kaufen. Das könnte sich ändern.
Hand mit Pouche vor unscharfer Dose

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat Ende Oktober 2022 in einer Stellungnahme zu tabakfreien Nikotinbeuteln bestätigt, dass mit dieser neuen rauch- und tabakfreien Produktkategorie die gesundheitlichen Risiken im Vergleich zum Rauchen reduziert werden können: Die Beutel sind für Konsumenten, die nicht auf Nikotin verzichten möchten, die am wenigsten schädliche Option. Das Schadstoffprofil ist mit dem medizinischer Nikotinersatzprodukte vergleichbar. Zur Wahrung des bestmöglichen Verbraucherschutzes regt das BfR aber eine Regulierung von Herstellung, Aufmachung und Verkauf an.

Derzeit sind bei unseren Nachbarn Nikotinpouches zwar nicht ausdrücklich, aber mittelbar verboten: Denn anders als in den meisten anderen Ländern werden die Pouches nicht als Genuss-, sondern als Lebensmittel eingestuft – dafür sind jedoch die Nikotinwerte viel zu hoch. Die deutschen Konsumenten kaufen also über den Versandhandel und aus dem Ausland ein, was dem Staat faktisch seine Lenkungsmöglichkeiten nimmt.

Der Geschäftsführer des BVTE (Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse), Jan Mücke, hofft, dass die wissenschaftliche Bewertung des BfR ein Umdenken auslöst und begrüßt die Idee einer tabakrechtlichen Regulierung dieser Produktgruppe: „Eine sachgerechte Regulierung ist die einzige Option. Wir möchten ja, dass den Rauchern mit tabakfreien Nikotinbeuteln eine weitere potenziell weniger schädliche Alternative zum Rauchen zur Verfügung steht.“