Frankreich senkt Zigaretten-Freimenge auf 200 Stück

Frankreich
18.08.2020

 
Das französische Parlament hat nach der Wiederöffnung der coronabedingt geschlossenen Grenzen eine Importgrenze von einer, statt den EU-üblichen vier Stangen gezogen.

Es ist kein Wunder, dass Franzosen ihren Tabakbedarf bei offenen Grenzen lieber im Ausland decken: Die Preise sind um 50 Prozent höher als in Spanien, um 45 Prozent höher als in Luxemburg, um ein Drittel teurer als in Deutschland und liegen astronomische 65 Prozent über den Zigarettenpreisen von Andorra.

Mehreinnahmen dank ge­schlossener Grenzen

Sowohl die französischen Trafikanten, die „buralistes“, als auch Vater Staat durften sich im Lockdown-Monat April über Mehreinnahmen freuen. Alleine an Tabaksteuer wurden um 250–300 Millionen Euro mehr verdient als im April 2019.
Diese Umsätze und Steuern bei den Grenzöffnungen gleich wieder zu verlieren, kam offenbar für die Franzosen nicht infrage. Mit 8. Juli 2020 beschloss das französische Parlament eine Reduktion der Freimengen von den EU-üblichen 800 auf nunmehr 200 Stück – also eine Stange statt deren vier. Und statt einem Kilo Drehtabak wurde auch hier die Freimenge auf 250 Gramm geviertelt.

Da scheint es wenig zu stören, dass die neue Importgrenze der innerhalb von EU-Staaten geltenden Freimenge von 800 Stück widerspricht. Wenn die Mühlen in Brüssel anlaufen, gibt es erst einmal einen Hinweis, dann eine Frist, bis zu welcher der Widerspruch aufzulösen ist. Und bis es soweit ist, wird besser verdient – das haben wir Österreicher mit dem EU-widrigen Mindestpreis für Zigaretten ja vor einigen Jahren selbst vorexerziert.

Das generelle Problem

Die Europäische Union vereinheitlicht gerne einzelne Aspekte und schert die Mitgliedsländer dann über einen gemeinsamen Kamm. Im Bereich der Zigaretten gibt es keinerlei Einheitlichkeit des EU-Marktes in preislicher Sicht, aber EU-weite Zollfreigrenzen. Je nach eigenem Preisniveau überschwemmen einzelne Länder entweder ihre Nachbarn mit Billigzigaretten oder leiden unter einem Kaufkraftabfluss über die Grenze.

Den vollständigen Artikel können Sie ab 21. August in der druckfrischen Printausgabe der Trafikantenzeitung nachlesen.