Nikotinpouches

Medienaufmerksamkeit für Nikotinpouches

ORF
20.09.2022

 
Wien-Obmann und BGO-Stellvertreter Andreas Schiefer zeigt vor, wie man aus einem Problem eine Chance macht.
Fernsehbericht zu Nikotinpouches
Dank Ferienende sind rasch Jugendliche mit den Pouches zu sehen gewesen. Der ORF berichtete.

In der ORF-Sendung „Wien heute“ vom 11. September ließ schon das Intro des Moderators aufhorchen: „Man riecht sie nicht, man sieht sie nicht – deshalb sind Nikotinbeutel vor allem bei Jugendlichen besonders beliebt … Suchtexperten warnen davor und Trafikanten fordern sogar strengere Gesetze.“ Ein guter Anfang: Die Trafikant*innen nicht als Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.

Der Suchtexperte am Wort

Plakatwerbung für Pouches im öffentlichen Raum
Der Wiener Drogenkoordinator Lochner fordert auch für Nikotinpouches ein Werbeverbot.

Der Sucht- und Drogenkoordinator der Stadt Wien, Ewald Lochner, kommt zu Wort und beschreibt die Wirkweise. Dennoch: „Nikotin ist eine Substanz, die in einem hohen Maß suchtfördernd ist.“ Lochner fordert deshalb strengere Regularien für die Produktklasse, die derzeit weder vom Tabakmonopol- noch vom Tabak- und Nichtraucherschutzgesetz TNRSG erfasst wird. Wichtig wäre auch ein Werbeverbot nach dem Vorbild des klassischen Rauchtabaks, „weil die Hersteller dieser Produkte das ganz genau wissen und auf ein sehr junges Zielpublikum reflektieren.“

Trafikanten als Vorbild

Wien-Obmann Andreas Schiefer präsentiert die Trafikanten als Teil einer Lösung.
"Damit zeigen wir der Bevölkerung und auch der Politik, dass wir sehr vorsichtig mit solchen Produkten umgehen."

Mit der Standesregel, die den Verkauf der Pouches an Personen unter 18 Jahren verbietet, sind die österreichischen Trafikanten Vorreiter. „Damit zeigen wir der Bevölkerung und auch der Politik, dass wir sehr vorsichtig mit solchen Produkten umgehen“, erklärt Wien-Obmann Andreas Schiefer im ORF-Interview und fordert die gesetzliche Regelung der Produktklasse: „Das würde einerseits das Thema Werbung regeln und damit gäbe es auch Möglichkeiten für entsprechende Steuern.“ 

In der Zwischenzeit wolle man mit einer Kampagne selbst für Aufklärung sorgen: „Wir wollen richtig aufklären. Was diese Produkte sind und können, worauf man aufpassen muss. Damit Kunden, die mit Tabak und Nikotin gar nichts zu tun haben, vielleicht gar nicht erst anfangen.“

Ideale PR

Nikotinpouches verbreiten sich derzeit offenbar speziell in Schulen. Die Politik ist säumig, doch das schützt weder Hersteller noch Händler längerfristig wie das Beispiel Juul in den USA zeigt.

Andreas Schiefer präsentiert nicht nur die Trafikanten als Teil der Lösung für dieses Problem und fordert die Regulierung in TabMG und TNRSG. Er empfiehlt seine Berufskollegen auch für den Verkauf anderer sensibler Genussprodukte – im Hinblick auf Cannabis genau das Richtige.