Plain Packaging in Holland

12.10.2020

Seit 1. Oktober zählen die Niederlande zu jenen EU-Ländern, welche die Einheitspackungen für Zigaretten verpflichtend einführen.

Das australische „Vorbild“ mit abschreckenden Standardverpackungen in unattraktivem Braun-Grün mit Einheitsschrift macht nun auch in Europa immer umfangreicher Schule: Nach Großbritannien, Frankreich, Norwegen, Ungarn, Irland, Slowenien und Belgien ist mit den Niederlanden ein weiteres Land auf den Zug zur Markenenteignung aufgesprungen. Die Schmuggler und Fälscher wird’s freuen, schließlich sind die Plain Packs – siehe Australien – viel einfacher nachzumachen als die teils ausgeklügelten Designs der Tabakindustrie. 

Absurditäten

Wirklich absonderlich klingt aber die (Mit-) Begründung für diese Maßnahme aus dem Mund des niederländischen Gesundheitsstaatssekretärs Paul Blokhuis: „Noch immer fangen täglich 75 Jugendliche unter 18 Jahren mit dem Rauchen an.“ Haben wir etwas verpasst? Gilt nicht in den Niederlanden ein Mindestalter von 18 Jahren für den Kauf von Tabakprodukten? Und wäre es da nicht bedeutend naheliegender, für einen funktionierenden Jugendschutz zu sorgen, als erwachsenen Käufern eines mehr als großzügig besteuerten legalen Genussmittels mit jeder gekauften Packung die Gesundheitsschädlichkeit ihres Tuns um die Ohren zu schlagen?

Zudem fallen offenbar alle Nachahmer auf die Argumentation der australischen Regierung mit den „sinkenden Raucherzahlen“ hinein – in Wahrheit haben sich nur die legalen Verkäufe reduziert, während Schwarzmarkt und Schmuggel zum echten Problem wurden.

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