Moosmayr kauft Hauser

hauser
29.09.2017

 
Das Traditionsunternehmen Hauser mit Sitz in Augsburg, bekannt als Großhändler für Raucherbedarfsartikel, wechselt seine Besitzer. Die Gesellschafter geben ihre Anteile an die Moosmayr Holding GmbH ab.
Die neuen Hauser-Eigentümer Michael und Susanne Moosmayr auf der Messe.
Die neuen Hauser-Eigentümer Michael und Susanne Moosmayr auf der Messe.
Die Brüder Karlheinz und Peter Hauser bleiben dem Unternehmen noch einige Zeit erhalten.

Seit Ende September 2017 ist die Familie Moosmayr zu 100 Prozent Eigentümer der Hermann Hauser GmbH in Augsburg. Hauser beschäftigt 65 Mitarbeiter und zählt mit einem Jahresumsatz von rund 17 Millionen Euro zu den größeren Playern der Branche am mitteleuropäischen Markt. Das Unternehmen beliefert Tabakfachgeschäfte und Kioske in Deutschland und Österreich sowie Großhändler in der gesamten EU mit Raucherbedarfsartikeln vom Feuerzeug bis hin zur E-Zigarette. Mit dem Kauf hat Moosmayr auch die 39,5%-Beteiligung an der Dürninger GmbH mit 40 Einzelhandelsläden in Deutschland und rund 186 Mitarbeiter erworben.

Zum Vergleich: Käufer Moosmayr hat – auch dank BAT- und Pöschl-Vertrieb – einen Jahresumsatz von 341 Mio. Euro, der mit rund 100 Mitarbeitern erwirtschaftet wird.

Neues Standbein

„Der Kauf der Hermann Hauser GmbH war für uns eine strategische Entscheidung. Unser Unternehmen ist seit jeher auf mehreren Standbeinen aufgebaut“, erklärt Michael Moosmayr und erläutert weiter: „Ziel ist es nicht, die Hermann Hauser GmbH in die Moosmayr Ges.m.b.H. zu integrieren. Wir wollen Hauser als eigenständiges Unternehmen weiterführen“. Das nicht zuletzt deswegen, weil Hauser solide Strukturen aufweist und der Name auch Marke am Markt ist. „Wir sind ein Familienunternehmen in der 4. Generation, Hauser ist ebenfalls ein Familienunternehmen und das soll es auch bleiben. Die Eigentümer sind zwar jetzt andere, aber an der Struktur und Arbeitsweise wollen wir festhalten.“

Susanne Moosmayr sieht klare Unterschiede der beiden Unternehmen: „Sieht man sich das Sortiment der beiden Betriebe genauer an, so erkennt man, dass die Produkte deutlich voneinander abweichen. Hauser ist Spezialist im höherwertigen Raucherbedarf, während Moosmayr bei den Schnelldrehern punktet.“

Verkauf mit gutem Gefühl

Warum die ehemaligen Gesellschafter der Hermann Hauser GmbH diesen Schritt taten, erklärt Karlheinz Hauser: „Mein Bruder und ich haben das Unternehmen groß gemacht, doch nun fehlte es uns an der Nachfolge. Wir überlegen seit mehreren Jahren, wie wir dieses wichtige Thema angehen und es fiel uns nicht leicht, uns von unserem Betrieb zu trennen. Doch am Ende ist das einzig Wichtige, jemanden zu finden, der das Unternehmen in seiner jetzigen Form weiterführen will.“

Bruder Peter Hauser erzählt: „Wir hatten schon vor einiger Zeit ein Angebot von einem langjährigen chinesischen Geschäftspartner. Aber wie soll das angesichts des Mentalitätsunterschieds funktionieren? Ein Verkauf innerhalb Deutschlands wäre wohl immer eine Fusion geworden – Hauser wäre im anderen Unternehmen aufgegangen und die Jobs in Augsburg wären weg gewesen. Mit dem Verkauf an Moosmayr ist der Fortbestand am Standort sichergestellt.“

Beide Brüder bleiben dem Unternehmen auch noch eine Zeit erhalten: Peter Hauser legt mit 30. 11. 2017 die Geschäftsführung zurück und wird sich danach als Angestellter weiter um Einkauf, Produktentwicklung und die deutschen Dürninger-Filialen kümmern. Karlheinz Hauser bleibt bis Ende Juni 2018 und möchte danach – mit 76 – in den Ruhestand gehen.