„Die Ungarn machen mit Alkohol 20 Prozent ...“

Interview
17.11.2021

 
... meint Bundesgremialobmann Josef Prirschl im Gespräch, das wir mit ihm zum Thema Kleinspirituosen geführt haben.
Die kleinen Fläschchen sind für den Bundesgremialobmann ein Etappenziel - aber man hat darüber hinaus gehende Pläne.

Waren die Kleinspirituosen bis 5 Zentiliter auch der ursprüngliche Wunsch des Bundesgremiums? Oder hätte man gerne größere Flaschen angeboten?
Grundsätzlich ist es der Wunsch, in den Trafiken Spirituosen bis zu einer Füllmenge von 0,5 Liter anbieten zu dürfen. In den Gesprächen mit der MVG haben wir uns aber als Kompromiss und ersten Schritt auf diese Maßeinheit einigen können. 

Bieten Sie im eigenen Geschäft auch schon die hochprozentigen Fläschchen an?
Selbstverständlich tue ich das! Ich denke, dass diese Produktkategorie großes Potenzial hat, auch in den Tankstellen und an der Supermarktkasse funktioniert der Verkauf ja sehr gut, wie man sieht. Wichtig wird sein, diese Produkte direkt am Point of Sale anzubieten.

In welchen Ländern mit Tabakmonopol werden ebenfalls Kleinspirituosen verkauft? Welche Erfahrungen hat man dort gemacht – sowohl umsatz- als auch auswahlmäßig?
In Frankreich sind viele Trafiken mit einer Bar oder einem Café verbunden, auch in Italien ist diese Kombination recht häufig. Vergleichbar mit uns sind aber eher Länder wie Griechenland – da wird der Alkohol in den Kiosken verkauft – und Ungarn, wo in den klassischen Trafiken ebenfalls Produkte dieses Segments angeboten werden. 
In Ungarn liegt der Umsatzanteil der Alkoholika bereits in etwa bei 20 Prozent, wie unser Präsident der Europäischen Trafikantenvereinigung CEDT, Peter Schweinschwaller, recherchieren konnte. Die Auswahl ist dort recht groß, es werden auch Bier und Wein verkauft, was bei uns derzeit nicht auf dem Plan steht.

Lässt sich aus den ausländischen Erfahrungen ableiten, mit welchen Umsätzen aus dieser Sparte für die österreichischen TrafikantInnen zu rechnen sein wird?
Ich denke, am Anfang wird es auch bei den Kleinspirituosen in etwa so sein wie damals bei der Einführung der alkoholfreien Getränke: Manche Standorte funktionierten damals gleich von Beginn weg sehr gut. Mit der Zeit hat sich dieses Segment bei den anderen Standorten dann auch positiv entwickelt, nachdem die Kunden gelernt hatten, dass es diese Produkte nun auch in der Trafik gibt. Red Bull und Co sind heute für viele Trafiken interessante Nebenartikel und faktisch nicht mehr wegzudenken.

Die Jugendschutz-Kontrollen von Monopolverwaltung und Bundesländern werden mit dem Alkohol-Verkauf vermutlich eher häufiger werden …
Besonders wichtig ist es natürlich auch bei diesem Produkt, besonders auf den Jugendschutz zu achten!

Das vollständige Interview können Sie ab 22. November in der druckfrischen Printausgabe der Trafikantenzeitung nachlesen.